Sylvestre Ntibantunganya

burundischer Politiker; fr. Staatspräsident

* 8. Mai 1956 Nyamutobo

Herkunft

Sylvestre Ntibantunganya wurde am 8. Mai 1956 in Nyamutobo (nach Angaben von "Le Monde" in Gishubi) in der Provinz Gitega geboren. Er gehört den Hutus an, die mit ca. 85 Prozent die Bevölkerungsmehrheit stellen, aber bis 1993 der Vormachtstellung der Tutsi-Minderheit unterworfen waren. Ähnlich wie im benachbarten Ruanda, sind beide Bevölkerungsgruppen seit Jahrzehnten in offene, häufig blutige Konflikte verwickelt. Vor allem nach Erlangung der Unabhängigkeit am 1. Juli 1962 nahm die Polarisierung zwischen Hutus und Tutsis immer militantere Züge an.

Ausbildung

N. studierte Geschichte und Geographie. Als sich 1979 die Massaker von Anfang der siebziger Jahre, bei denen ca. 100.000 Menschen ums Leben kamen, zu wiederholen drohten und großangelegte Hutu-Verfolgungen einsetzten, flüchtete er nach Ruanda, von wo er, gemeinsam mit dem späteren Staatspräsidenten Melchior Ndadaye, 1983 zurückkehrte. Später absolvierte er eine Ausbildung am Pariser Institut national de l'audiovisuel (INA).

Wirken

N. wurde Mitglied des Nationalen Sekretariats der 1958 gegründeten, seit 1966 alleinregierenden Union pour le progrès national (UPRONA), die von jeher die Tutsi-Machtelite repräsentierte, nach dem Coup von Major Pierre Buyoya im Sept. 1987 verboten wurde und von 1989 bis 1992 wieder als einzige legale Partei herrschte. Zwei ...